Das Plica-Syndrom

 

Was ist das Plica-Syndrom?

Das Plica-Syndrom beschreibt einen Symptomen-Komplex, der auf eine Schleimhautfalte (einer sogenannten „Plica“) im Inneren des Kniegelenkes zurückzuführen ist. Diese ist meistens innenseitig zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen lokalisiert und lässt sich bei über der Hälfte der Bevölkerung finden. Das alleinige Vorhandensein dieser Plica hat somit absolut keinen Krankheitswert! Ist sie jedoch entzündet, vergrößert bzw. verdickt, eingeblutet oder eingerissen, so kann sie Symptome verursachen und in manchen Fällen auch zu einem Knorpelschaden führen („Plica-shelf-Syndrom“).

 

Welche Symptome treten auf?

Schmerzen im Bereich der Innen- und Rückseite der Kniescheibe, Einklemmungen sowie Schwellungen sind mögliche und auch häufige Symptome.

 

Wie wird das Plica-Syndrom diagnostiziert?

Bei der orthopädischen körperlichen Untersuchung und später auch durch bildgebende Verfahren wie zum Beispiel der Kernspintomographie, können Befunde erhoben werden, die auf ein Plica-Syndrom hinweisen. In erster Linie gilt es jedoch anderweitige strukturelle und vor allem funktionelle Ursachen für die Kniebeschwerden systematisch weitgehend auszuschließen.

 

Wie wird das Plica-Syndrom behandelt?

Ist die Plica nach den entsprechenden Untersuchungen letztendlich doch relativ sicher als der Übeltäter ausgemacht, so ist primär eine konservative Therapie empfohlen und erfolgversprechend. Diese reicht von Kältetherapie, entzündungshemmender Medikation und Physiotherapie bis hin zu Infiltrationen und alternativen Therapiemethoden. In letzter Instanz, bei ausgeschöpfter und erfolgloser konservativer Therapie, ist, unter Berücksichtigung der entsprechenden Risiken, auch eine operative Entfernung der Plica mittels einer Kniegelenksspiegelung möglich. Die OP-Indikation sollte jedoch gut überlegt und auf keinen Fall leichtfertig oder überhastet gestellt werden.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis