Das Hüftimpingement

 

Das Impingement der Hüfte bezeichnet ein in der Bewegung vorzeitiges „Zusammenstoßen“ oder „Anschlagen“ von Oberschenkelknochen und Hüftpfanne im Hüftgelenk, das die Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen verursacht. Dabei unterscheidet man drei Formen:

 

1. Das CAM- oder auch Nockenwellen-Impingement:

Beim CAM-Impingement ist die Hauptursache am Oberschenkelknochen zu finden. Auffällig ist eine knöcherne Verdickung bzw. Bildung eines sogenannten „Bump“ im Bereich des Oberschenkelhalses, der bei Bewegung oben an der Hüftpfanne anschlägt.

 

2. Das Pincer- oder auch Beißzangen-Impingement:

Beim Pincer-Impingement findet man eine verstärkte Überdachung der Hüftpfanne, die den ansonsten normal geformten Hüftkopf wie eine Beißzange umgreift.

 

3.  Mischformen:

Sehr häufig findet man Mischformen aus einem Pincer- und einem CAM-Impingement, also eine verstärkte Überdachung der Hüftpfanne bei gleichzeitig vorliegender fehlerhafter Taillierung des Oberschenkelhalses.

 

Symptome

Das Hüftimpingement kann sich subjektiv sehr unterschiedlich äußern. Häufige Symptome sind tiefe Schmerzen im Bereich der Hüfte bzw. in der Leistengegend, die belastungsabhängig, beispielsweise bei oder nach sportlicher Betätigung, auftreten. Auch nach längerem Sitzen, wie zum Beispiel nach langen Autofahrten, beklagen viele Betroffene Schmerzen. Zudem ist oft die Beweglichkeit im Hüftgelenk eingeschränkt und es können Blockaden auftreten.

 

Diagnostik

In der Diagnosefindung spielen die Befragung des Patienten und die körperliche Untersuchung, in der spezielle Tests möglich sind, eine große Rolle. Durch eine Röntgendiagnostik können dann die oben beschriebenen knöchernen Veränderungen am Schenkelhals und/oder an der Hüftpfanne dargestellt werden. Weitere mögliche bildgebende Verfahren wie die Sonographie (Ultraschall), die Kernspintomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT) können nicht nur der Sicherung der Diagnose dienen, sondern auch hilfreich bei der Beurteilung von möglichen Begleitverletzungen sein, beispielsweise an der Gelenklippe (Labrum) oder dem Knorpel.

 

Therapie

Ist die Diagnose eines Hüftimpingements gesichert und sind weitere potentielle Ursachen für die Beschwerden ausgeschlossen, so kann eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden, die individuell auf den Patienten, sein Beschwerdebild, seine Einschränkungen sowie seinen beruflichen und sportlichen Anforderungen abgestimmt ist und die die in der körperlichen Untersuchung und der Bildgebung erhobenen Befunde einbezieht.

 

Die Entscheidung zwischen einer konservativen Therapie (mit physiotherapeutischer Behandlung, Eigenübungen, Medikamenten und evtl. Spritzen) und einer operativen Versorgung, bei der meistens durch eine Gelenkspiegelung die knöchernen Veränderungen angegangen und Begleitverletzungen (zum Beispiel an der Gelenklippe) mitbehandelt werden können, sollte somit, unter Berücksichtigung aller Risiken und der jeweiligen Erfolgsaussichten, sehr sorgfältig abgewogen werden.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis