Die Kalkschulter

 

Was ist die Kalkschulter?

Unter einer Kalkschulter, medizinisch auch Tendinosis calcarea genannt, versteht man eine schmerzhafte Erkrankung der Schulter, bei der sich Kalk in einer Sehne ablagert. Betroffen können alle Sehnen der sogenannten Rotatorenmanschette sein, am häufigsten ist es aber die Supraspinatussehne, die den Oberarmkopf von oben umfasst, zwischen diesem und dem Schulterdach verläuft und über ihren entsprechenden Muskel vor allem die seitliche sowie die vordere Armhebung unterstützt. Es kommt durch die Kalkablagerung in der Sehne zu einer Minderdurchblutung und einer Volumenzunahme, die wiederum eine Enge unter dem Schulterdach und folglich eine Entzündung des sich dort befindenden Schleimbeutels verursachen kann.

 

Welche Symptome treten bei einer Kalkschulter auf?

Es konnte in einigen Studien zwar nachgewiesen werden, dass auch bei beschwerdefreien Menschen Kalkablagerungen in der Schulter vorkommen können, das Hauptsymptom einer Kalkschulter sind aber Schmerzen, die, je nach Stadium der Erkrankung und Größe des Kalkdepots, manchmal sogar sehr heftig sein können. Sie können sowohl schleichend über einen längeren Zeitraum beginnen als auch plötzlich ohne Auslöser einsetzen.

Schmerzbedingt kann dann oft auch die Beweglichkeit in der Schulter eingeschränkt und die Kraft im Arm gemindert sein.

 

Wie wird die Kalkschulter diagnostiziert?

In der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ergeben sich oft erste Hinweise auf ein Kalkdepot und es kann eine eventuell begleitende Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach nachgewiesen werden, während durch eine Röntgenuntersuchung das Vorliegen einer Kalkablagerung gesichert und klassifiziert werden kann. Die Kernspintomographie (MRT) spielt bei der Diagnostik einer Kalkschulter eine untergeordnete Rolle, da sich die Kalkherde dort nicht gut darstellen und beurteilen lassen.

 

Wie wird die Kalkschulter behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild des Patienten, dem Stadium der Erkrankung und der Größe sowie Dichte des Kalkdepots. In der konservativen Therapie kommen dabei unter anderem entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, physiotherapeutische Maßnahmen und Infiltrationen. Gute Behandlungserfolge mit in erster Linie Schmerzlinderung und langfristig auch Abbau des Kalkherdes können zudem durch die richtige Art und Technik einer hochenergetischen Stoßwellentherapie erzielt werden (siehe Bilder unten).

 

Führen über einen längeren Zeitraum die konservativen Therapiemaßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg und sind die Beschwerden weiterhin einschränkend, kann in letzter Instanz dann eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. Dabei wird durch eine Schultergelenkspiegelung (Arthroskopie) das Kalkdepot lokalisiert und zusammen mit den entzündeten Anteilen des Schleimbeutels ausgeräumt. 

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis

Kalkschulter
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