Die Saisonvorbereitung

 

Die Sommerpause geht zu Ende und dann geht es wieder los. Von der Bundesliga bis runter in die Kreisliga, in jeder Spielklasse fiebert man immer mehr dem Saisonbeginn entgegen und freut sich wieder auf die Spiele. Wie kann man sich die Sommerpause eines Sportarztes vorstellen? Gibt es weniger zu tun?

Da die Fußballer einen sehr großen Anteil unter meinen Patienten ausmachen, lässt sich dies sicherlich vermuten. Dennoch muss ich ehrlich sagen, dass ich persönlich eine Sommerpause nur daran gemerkt habe, dass nicht so viele Spiele im Fernsehen bzw. in den Stadien zu sehen waren. An einer geringeren Anzahl an Fußballern in meiner Praxis war dies aber nicht zu bemerken, wenn überhaupt, dann vielleicht an einer etwas geringeren Anzahl an akuten Sportverletzungen, die aber mit Beginn der Vorbereitung wieder deutlich ansteigt.

 

Wie ist es zu erklären, dass dennoch viele Fußballer auch in der Sommerpause ärztliche Behandlungen benötigen? Mit welchen Anliegen kommen sie, wenn nicht aufgrund einer akuten Verletzung?

Wie Sie schon vorher richtig gesagt haben, behandle ich nicht nur Fußballer, in sehr vielen Fällen betreue ich sie auch. Spieler mit Verletzungen, die sich über eine längere Zeit ziehen, Spieler mit Überlastungsschäden bzw. chronischen oder immer wiederkehrenden Beschwerden, aber auch Spieler ohne orthopädische Probleme kommen nicht nur in der Sommerpause, sondern über die gesamte Saison hinweg.

 

Warum brauchen Spieler ohne orthopädische Probleme ärztlichen Rat?

Vor allem viele Profifußballer unterziehen sich regelmäßig einem orthopädischen Medizincheck. Hierbei können körperliche Defizite auffallen und es können sofort entsprechende Empfehlungen zur Beseitigung dieser ausgesprochen werden. Somit kann eine gezielte Verletzungsprophylaxe stattfinden, die bei richtiger Umsetzung das Verletzungsrisiko definitiv reduziert. Darüber hinaus sind oft auch chirotherapeutische Behandlungen an der Tagesordnung.

 

Welche Verletzungen oder Probleme kommen in der Saisonvorbereitung häufig vor und wie kann man diesen vorbeugen?

Mit Beginn der Saisonvorbereitung häufen sich zum Beispiel muskuläre Beschwerden und Probleme an den Sehnenansätzen. Diese können ebenfalls durch eine gezielte und konsequente Verletzungsprophylaxe verringert werden. Desweiteren erachte ich es als sehr wichtig, dass man als Spieler vorbereitet in die Vorbereitung geht. Das heißt, dass man während der trainingsfreien Zeit selbständig ein sowohl bezüglich den Inhalten als auch der Intensität und den Umfängen individuell abgestimmtes Trainingsprogramm absolviert. Nicht zu vergessen ist aber dann, vor allem während der Vorbereitungsphase mit dem Team, auch die Regeneration, die adäquat und ebenfalls möglichst individuell gestaltet werden sollte. So wie in der Trainingssteuerung sollte auch hier die sowohl physische als auch psychische Belastung vieler Amateurspieler im Hauptberuf berücksichtigt werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor, nicht nur zur Verminderung der Verletzungsanfälligkeit sondern auch zur Leistungssteigerung, ist aus meiner Sicht auch die Ernährung, einschließlich der Flüssigkeitsstrategie.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis