Der Scheibenmeniskus

 

Was ist der Meniskus und welche Funktion hat er?

In jedem Knie gibt es zwei Menisken, einen Innen- und einen Aussenmeniskus. Die elastischen, aus Faserknorpel bestehenden, halbmondförmigen Menisken liegen zwischen den Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkels und haben mehrere Funktionen. Hauptsächlich dienen sie als Lastverteiler und Stoßdämpfer. Zusätzlich haben sie zusammen mit dem Bandapparat die Aufgabe das Kniegelenk zu führen und zu stabilisieren.

 

Was ist ein Scheibenmeniskus und wie häufig kommt er vor?

Der Scheibenmeniskus ist eine seltene anatomische Variante eines Meniskus, die in den meisten Fällen den Aussenmeniskus betrifft. Hierbei hat der Meniskus nicht wie gewöhnlich eine halbmondförmige Form, sondern eine Scheibenform. Er ist damit größer und reicht bis an den Rand des Schienbeinknochens.

Da der Scheibenmeniskus oft keine oder erst sehr spät Beschwerden verursacht, ist es schwer abzuschätzen wie viele Menschen betroffen sind. Man geht jedoch von einer Häufigkeit von insgesamt 0,4% bis 17% aus, mit auffällig höherem Vorkommen in asiatischen Ländern, vor allem in Japan.

 

Wie entsteht ein Scheibenmeniskus?

Die Ursachen für das Entstehen eines Scheibenmeniskus sind noch nicht endgültig geklärt. Neueste Untersuchungen entkräften die Annahme, dass diese Normvariante angeboren ist und man geht mittlerweile von einer mechanischen Fehlbelastung als Hauptursache aus.

 

Welche Symptome treten auf?

Wie bereits erwähnt, bleibt ein Scheibenmeniskus oft asymptomatisch. Wird der zentrale Bereich zwischen Schienbeinkopf und Oberschenkelrolle eingeklemmt, kann es zu Schmerzen und typischerweise auch zu einem klassischen Schnapp-Phänomen kommen. Viele Betroffene berichten aber auch nur über belastungsabhängige unspezifische Beschwerden. Schwellungen treten nur sehr selten auf.

 

Wie wird ein Scheibenmeniskus diagnostiziert?

In der körperlichen Untersuchung kann oft dieses Schnappen reproduziert werden, während die Kernspintomographie (MRT-Untersuchung) das Vorliegen eines Scheibenmeniskus nachweisen und anderweitige Pathologien ausschließen kann.

 

Wie sieht die Therapie aus?

Verursacht ein Scheibenmeniskus keine Beschwerden und wird er nur zufällig festgestellt, so ist eine Behandlung nicht notwendig. Sobald Symptome auftreten, bedarf es jedoch einer operativen Therapie um Folgeschäden zu vermeiden. Mittels einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird dabei der überschüssige Anteil im zentralen Bereich des Meniskus entfernt und die halbmondförmige Form wiederhergestellt. Um die Schutzfunktion des Meniskus nicht zu beeinträchtigen sollte die Teilentfernung sehr sparsam erfolgen.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis