Das Os trigonum Syndrom

 

Was ist das Os trigonum?

Das Os trigonum ist ein sogenannter akzessorischer, also zusätzlicher Knochen, der bei ca. 3-15% aller Erwachsenen vorkommt und dem Sprungbein (Talus) hinten anliegt. Es entsteht bei Mädchen zwischen dem 8. und 10. Lebensjahr, bei Jungen etwas später, noch bis zum 13. Lebensjahr, aus einem gesonderten Knochenkern, der sich in der Regel innerhalb von einem Jahr mit dem Sprungbein vereinigt. Bleibt diese Verschmelzung aus, bleibt das Os trigonum als selbständiger Knochen an der Hinterkante des Sprungbeines erhalten.

 

Welche Symptome verursacht das Os trigonum?

Meistens gehen vom Os trigonum keine Beschwerden aus und es wird zufällig im Rahmen der Abklärung anderer Verletzungen entdeckt.

Kommt es jedoch, vor allem bei Sportlern, durch starke Beanspruchung der umliegenden Weichteile oder durch wiederholte Traumata des Sprunggelenkes, zu einer Reizung des Os trigonum, können entsprechend Symptome auftreten. Diese äußern sich als Schmerzen, die hinter dem Außenknöchel, im Bereich des Rückfußes bzw. an der Ferse oder auch an der Fußsohle lokalisiert werden. Man spricht in diesem Fall vom Os trigonum Syndrom.

 

Wie wird das Os trigonum Syndrom diagnostiziert?

Liegt ein Os trigonum vor, lässt es sich durch eine streng seitliche Röntgenaufnahme des Sprunggelenkes nachweisen. Passen die vorhandenen Beschwerden dazu, kann von einem Os trigonum Syndrom ausgegangen und die Therapie bereits eingeleitet werden.

Durch eine Kernspintomographie (MRT) kann die Diagnose in der Folge auch gesichert werden. Hier zeigt sich dann oft Flüssigkeit um das manchmal auch durch ein Knochenödem signalveränderte Os trigonum herum. Außerdem können dabei anderweitige strukturelle Ursachen weitgehend ausgeschlossen werden.

 

Wie wird das Os trigonum Syndrom behandelt?

Das Os trigonum Syndrom kann mit guten Erfolgsaussichten primär durch konservative Maßnahmen, die bis zur lokalen Infiltrationsbehandlung reichen können, behandelt werden. Sind diese dennoch erfolglos und komplett ausgeschöpft, kann in letzter Instanz die Entfernung des Os trigonum in Betracht gezogen werden, was auch minimal-invasiv mittels einer Endoskopie möglich ist.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis