Stoßwellentherapie

 

Was ist die Stoßwellentherapie?

Bei der Stoßwellentherapie handelt es sich um eine nicht-invasive, also die Oberfläche des Körpers nicht verletzende, Therapiemethode, mit der verschiedene Krankheitsbilder und Verletzungen erfolgreich behandelt werden können. Risikoreiche und teure Operationen oder andere invasive Therapiemaßnahmen können dadurch sogar oft vermieden werden.

 

Ursprünglich wurde dieses Verfahren in der Urologie zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt, später wurden aber auch Anwendungsmöglichkeiten auf orthopädischem Fachgebiet entwickelt, so dass es Ende der 80er Jahre dann Einzug in die konservative Orthopädie hielt und seitdem dort nicht mehr wegzudenken ist.

 

Wie wirkt die Stoßwellentherapie und welche Vorteile bringt sie?

Über den speziellen Schallkopf wird der krankhafte oder verletzte Bezirk, der zuvor durch entsprechende diagnostische Verfahren geortet und beurteilt wurde, mit kurzwelligen und idealerweise hochenergetischen Druckwellen „beschossen“. Durch Energiefreisetzung erzielen die Stoßwellen dort ihre biologische Wirkung und es kann hierdurch nicht nur eine Schmerz- und Entzündungshemmung erreicht werden, sondern auch eine Regeneration des erkrankten Gewebes und damit eine langfristige Heilung.

Im Einzelnen können vor allem folgende Effekte der Stoßwellentherapie zugesprochen werden:

  • Schmerz- und Entzündungshemmung
  • Steigerung der Durchblutung und Einsprossen neuer Blutgefäße mit dadurch Verbesserung der Stoffwechselsituation
  • Initialzündung für den physiologischen Reparaturmechanismus, sprich die Selbstheilungskräfte, des Körpers und der Regeneration des Gewebes
  • Ausschüttung von Wachstumsindikatoren und Anregung des Zellwachstums mit möglicher Stammzellaktivierung sowie Verbesserung der Zusammensetzung von Sehnenzellen
  • Zerrüttung und Förderung der Auflösung von Kalkherden
  • Anregung des Knochenstoffwechsels und der Knochenneubildung (vor allem bei bis dahin verzögerter Knochenheilung)
  • Entspannung von Muskelverhärtungen
  • Verbesserung der Hautelastizität (z.B. bei der Cellulitebehandlung)

Zahlreiche Studien belegen zuverlässige und gute Behandlungserfolge bei vielen Indikationen.

 

 

Therapiedauer:

Abhängig der Indikation sind in der Regel 6 Sitzungen im ca. wöchentlichen Abstand notwendig. Vor der ersten Sitzung wird durch eine entsprechende körperliche und auch bildgebende Untersuchung die Indikation zur Stoßwellentherapie geprüft.

 

 

Sollte die radiale oder die fokussierte Stoßwellentherapie angewendet werden?

Die eigentliche, "echte" Stoßwellentherapie, die hochenergetische fokussierte Stoßwellentherapie, ist deutlich effektiver und hat ein viel größeres Indikationsspektrum. 

Bei uns kommt die extrakorporale hochenergetische fokussierte Stoßwellentherapie mit neuer Technologie zum Einsatz. 

 

 

Welche Risiken oder Nebenwirkungen hat die Stoßwellentherapie?

Die Stoßwellentherapie ist eine praktisch risikofreie und nebenwirkungsarme Therapiemethode. Sie ist vor allem nicht invasiv (es besteht somit keine Infektionsgefahr) und nicht strahlenbelastend. In seltenen Fällen können lediglich leichte lokale Blutergüsse unter der Haut auftreten oder eine vorübergehende Schmerzverstärkung, die aber in der Regel dann sehr schnell wieder abklingt.

 

 

Wie schnell wirkt die Stoßwellentherapie?

Sehr oft können die Patienten schon während der Therapie-Serie, also schon nach den ersten Behandlungen, eine Beschwerdebesserung verzeichnen, aber dennoch sollte man dem Körper und den angestoßenen Regenerationsprozessen Zeit geben und das Ergebnis der Stoßwellentherapie erst 4-6 Wochen nach der letzten Behandlung evaluieren.

 

 

Bei welchen medizinischen Indikationen kommt die Stoßwellentherapie zum Einsatz?

Folgende orthopädische Erkrankungen können unter anderem mit der Stoßwellentherapie erfolgreich behandelt werden: Sehnen(ansatz)probleme (z.B. Patellaspitzensyndrom, Fersen- und Achillessehnenbeschwerden mit oder ohne Fersensporn, Tennisellenbogen, Golferellenbogen, Trochantertendinose, GTPS), Schleimbeutelentzündungen (z.B. Bursitis trochanterica an der Hüfte), Ossifikationen und Verkalkungen (z.B. Kalkschulter), Muskuläre Verspannungen (z.B. Myogelosen), Knochenhautreizungen (z.B. das Tibiavorderkantensyndrom), Durchblutungsstörungen im Knochen (z.B. Ermüdungsbrüche, Knochenödeme, Stressreaktionen, Knochennekrosen, die Osteochondrosis dissecans), verzögerte bzw. gestörte Knochenbruchheilung (z.B. Pseudarthrosen) und viele mehr (u.a. Haglundexostose).

 

 

Ist eine Stoßwellentherapie schmerzhaft?

Die Stoßwellentherapie kann, um nicht zu sagen, sogar soll, schmerzhaft sein, aber das Schmerzlevel wird immer im für den Patienten erträglichen Bereich gehalten.

 

 

Wird die Stoßwellentherapie vom Arzt durchgeführt?

Idealerweise sollte die Stoßwellentherapie vom behandelnden Arzt selbst durchgeführt werden. Es ist nämlich von immenser Bedeutung, als Behandler die Anatomie sowie den individuellen klinischen und bildgebenden Befund zu kennen, um so die Stoßwellentherapie gezielter und effizienter einzusetzen. Darüber hinaus ist es ebenfalls wichtig, den Verlauf zwischen den Therapiesitzungen zu registrieren und ggf. darauf zu reagieren, zum Beispiel durch Wechsel des Modus, des Aufsatzes, der Technik, der Frequenz oder der Intensität. Durch den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt bei jeder Therapie-Sitzung kann zudem auf möglicherweise noch im Nachhinein aufgekommene Fragen des Patienten eingegangen werden und jedes Mal, erst recht bei Sportlern, das weitere mögliche Aufbauprogramm besprochen werden.

Bei uns wird die Behandlung auf jeden Fall immer durch Dr. Geronikolakis selbst durchgeführt und da Dr. Geronikolakis dies seit vielen Jahren so handhabt, hat sich eine große Erfahrung angesammelt, was auch zu einem besseren Therapieergebnis bzw. zu höheren Erfolgschancen beiträgt.

 

 

 

Gerne informieren wir Sie näher über diese Behandlungsmethode.



Lesen Sie zu diesem Thema auch den Bericht in Dr. Geronikolakis Serie "Der FuPa Medizincheck": Die Stoßwellentherapie



Studien und Informationen zu den einzelnen Indikationen der Stoßwellenbehandlung:

 

- Sehnenprobleme allgemein:

- Studie: Extracorporeal shock wave therapy promotes cell proliferation and collagen synthesis of primary cultured human tenocytes. (Vetrano et al, 2011)

- Studie: Berta L, Fazzari A et al.: Extracorporeal shock waves enhance normal fibroblast proliferation in vitro and activate mRNA expression for TGF-1 and for collagen types I and III. Acta Orthop. 2009; 80(5): 612–617

 

- Achillessehnenprobleme:

- Studie: Extra-corporeal Pulsed-activated Therapy ("EPAT" Sound Wave) for Achilles Tendinopathy: A Prospective Study (Saxena et al, 2011)

- Studie: Rasmussen S, Christensen M et al.: Shockwave therapy for chronic Achilles tendinopathy – A double-blind, randomized clinical trial of efficacy. Acta Orthopaedica 2008; 79 (2): 249–256

 

- Patellasehnenprobleme:

 - Studie: Patient guided piezo-electric extracorporeal shockwave therapy as treatment for chronic severe patellar tendinopathy: a pilot study (Zwerver et al, 2010)

 

- Rotatorenmanschettenprobleme:

- Studie: High- versus low-energy extracorporeal shockwave therapy for rotator cuff tendinopathy: a prospective, randomised, controlled study (Schofer et al, 2009)

 

- Kalkschulter:

- Studie: Extracorporeal shockwave therapy (ESWT) in tendinosis calcarea of the rotator cuff. Long-term results and efficacy (Daecke et al, 2002)

- Studie: Extracorporeal shockwave therapy in tendionosis calcarea of the rotator cuff: comparison of different treatment protocols (Seil et al, 1999)

- Studie: Effect of extracorporeal shockwave therapy on tendinosis calcarea of the shoulder. A preliminary report (Loew et al, 1995)

- Studie: Seil R, Rupp S et al.: Extracorporeal shockwave therapy in tendinosis calcarea of the rotator cuff: comparison of different treatment protocols. Z Orthop Ihre Grenzgeb. 1999; 137(4): 310–315

- Studie: Lee SY, Cheng B et al.: The midterm effectiveness of extracorporeal shockwave therapy in the management of chronic calcific shoulder tendonitis. J Shoulder Elbow Surg. 2011; 20(5):845–8

 

- Fersensporn:

- Studie: A comparative analysis of analgesic efficacy of ultrasound and shock wave therapy in the treatment of patients with inflammation of the attachment of the plantar fascia in the course of calcaneal spurs (Krukowska et al, 2016) 

- Studie: Extracorporeal shock-wave therapy effectively reduces calcaneal spur length and spur-related pain in overweight and obese patients (Hayta et al, 2016)

- Studie: Effects of extracorporal shock wave therapy on symptomatic 

heel spurs: a correlation between clinical outcome and radiologic changes (Yalcin et al, 2012)

- Studie: High-energy Extracorporeal Shock-Wave Therapy (ESWT) for the treatment of chronic plantar fasciitis (Metzner et al, 2010)

- Studie: Extracorporeal shock wave therapy in runners with a symptomatic heel spur (Moretti et al, 2006)

- Studie: Hammer DS, Adam F et al.: Extracorporeal shock wave therapy (ESWT) in patients with chronic proximal plantar fasciitis: a 2-year follow-up. Foot Ankle Int. 2003; 24(11):823–828

 

- Ellenbogenprobleme:

- Studie: Comparison of the effectiveness of local corticosteroid injection and extracorporeal shock wave therapy in patients with lateral epicondylitis (Beyazal und Devrimsel, 2015)

- Studie: Extracorporeal shock wave therapy vs cryoultrasound therapy in the treatment of chronic lateral epicondylitis. One year follow up study (Vulpiani et al, 2015)

 - Studie: Focused and Radial Shock Wave Therapy in the Treatment of Tennis Elbow: A Pilot Randomised Controlled Study (Krol et al, 2015)

- Studie: Efficacy of extracorporeal shock wave therapy in the treatment of lateral epicondylitis (Bayram et al, 2014)