Der Hallux rigidus

 

Beim Hallux rigidus handelt es sich um die Arthrose, also um die Abnutzung der Gelenkflächen, im Großzehengrundgelenk, die zu einer schmerzhaften und zunehmenden Beweglichkeitseinschränkung dieses Gelenkes führen kann.

 

Ursachen

Ein etwas höheres Risiko besteht bei manchen Sportarten, wie zum Beispiel beim Fußball (durch das Treten des Balles oder das Treten in den Boden) oder bei Sprungdisziplinen (durch die vielen Sprünge), wo es zu wiederholten Mikroverletzungen des Gelenkes kommt. Häufig ist der Hallux rigidus aber auch Folgeerscheinung eines sogenannten Hallux valgus, einer Fehlstellung der Großzehe zur Fußaußenseite.

Weitere begünstigende Faktoren für einen Hallux rigidus sind Fehlbelastungen des Fußes, die ihren Ursprung in der Fußstellung (v.a. bei Abflachung des Längsgewölbes in Kombination mit einer verstärkten Kippung des Fußes nach innen), im Schuh, im Sprunggelenk oder sogar im Knie, in der Hüfte und in der Wirbelsäule haben können. Auch Übergewicht oder ein abnormes Gangbild können zu einer ungünstigen Lastverteilung am Fuß führen. Darüber hinaus sind als weitere mögliche Faktoren frühere Verletzungen, wie zum Beispiel ein Zehenbruch, oder Entzündungen des Gelenkes zu nennen.

 

Symptome und Diagnose

Bei einem symptomatischen Hallux rigidus ist das häufig schmerzhafte und geschwollene Großzehengrundgelenk in seinem Bewegungsausmaß eingeschränkt. Zusätzlich können oft knöcherne Ausziehungen, die insbesondere in fortgeschrittenen Stadien neben einer Gelenkspaltverschmälerung auch im Röntgenbild zu sehen sind, getastet werden.

 

Therapie

Manchmal verursacht der Hallux rigidus keine größeren Beschwerden und bedarf dann auch keiner speziellen Behandlung. In diesem Fall sind lediglich gezielte prophylaktische Maßnahmen angeraten, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Ist eine weitere Therapie notwendig, so richtet sich diese nach den festgestellten Hauptursachen und den erhobenen Befunden. In der konservativen Behandlung können insbesondere orale schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Spritzen, Schuhzurichtungen, Einlagen und physikalische Maßnahmen zum Einsatz kommen.

 

Führt die konservative Therapie nicht zum Erfolg, kann nach Abwägung der individuellen Situation des Betroffenen, in der vor allem der Leidensdruck, die Einschränkungen im Beruf und Alltag sowie die entsprechenden Risiken berücksichtigt werden müssen, die Indikation zu einer operativen Versorgung gestellt werden. Angefangen von einer einfachen Abtragung der knöchernen Ausziehungen (Cheilektomie), über die Implantation eines künstlichen Gelenkes bis hin zu einer operativen Versteifung des Großzehengrundgelenkes, stehen hierbei mehrere verschiedene OP-Methoden (teilweise mit Zusatzmaßnahmen) zur Verfügung, aus denen die jeweils passende gewählt werden muss. 

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis