Der Skidaumen

 

Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich beim sogenannten Skidaumen um eine typische Skiverletzung. Aber auch beim Fußball, Handball, Volleyball oder anderen Ballsportarten kann diese Sportverletzung vorkommen, so zum Beispiel durch einen Sturz, Anprall des Balles gegen den Daumen oder Hängenbleiben am Trikot des Gegenspielers. Wird dabei der Daumen abrupt nach außen hin überspreizt, resultiert daraus oft eine Verletzung des zum Zeigefinger zugewandten Seitenbandes (des ulnaren Kollateralbandes) am Daumengrundgelenk. Diese kann von einer Überdehnung bis zum Teilriss, Komplettriss oder gar knöchernem Ausriss des Bandes reichen.

 

Symptome

Neben einer lokalen Druckschmerzhaftigkeit und einer möglichen Schwellung infolge eines Blutergusses, kommt es bei einer höhergradigen Verletzung des Bandes auch zu einer seitlichen Instabilität am Daumengrundgelenk, die in der körperlichen Untersuchung durch eine (vor allem im Seitenvergleich) vermehrte Aufklappbarkeit in verschiedenen Gelenkstellungen festgestellt wird.

 

Therapie

Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Verletzung, wobei, neben den Befunden aus der Bildgebung (Röntgen, Ultraschall und ggf. Kernspintomographie), die in der körperlichen Untersuchung geprüfte Gelenkstabilität das Hauptkriterium darstellt. Bei instabiler Bandsituation empfiehlt sich eine zeitnahe operative Versorgung (ideal innerhalb der ersten 10 Tage). Andernfalls ist eine konservative Behandlung möglich mittels Ruhigstellung in einer speziellen Schiene über mehrere Wochen. Der sportliche oder auch berufliche Anspruch sollte aber in die Therapieentscheidung mit einbezogen werden.

 

Prognose

Bei frühzeitig begonnener und adäquater Therapie heilt die Verletzung meistens ohne Folgeschäden aus und der Daumen kann dann wieder uneingeschränkt eingesetzt werden. Verbleibt jedoch eine chronische Instabilität, treten oft Probleme bei der Greiffunktion auf und eine vorzeitige Arthrose im Daumengrundgelenk kann die Folge sein.

 

Dr. med. Simeon Geronikolakis